von Keke (bsky: @handschuhkaiser.bsky.social)
Hi, nach einem turbulenten Jahresstart melde ich mich auch wieder zurück. Etwas spät aber ich denke mal, die meisten von euch können es verkraften.
Vieles ist seit dem letzten Mal passiert: Das Allstar-Break und die Trading-Deadline liegen hinter uns – Luka ist nun ein Laker und Wemby leider für den Rest der Saison raus.

Und in Brooklyn? Hier ist tatsächlich alles beim Alten. Kein Trade, keine gravierende Richtungsänderung. Oh wait – ich habe es ja schon fast vergessen: Mit Ben Simmons einigte man sich auf einen Buyout. Den frei gewordenen Kaderplatz hat Tyrese Martin übernommen. Er bekam einen Zweijahresvertrag. In meinen Augen kein Risiko – Tyrese hat es sich verdient, kann sich mit etwas mehr Spielzeit weiterentwickeln und beim Neuaufbau helfen.
Aber kommen wir mal zum Thema Neuaufbau: Die Saison läuft ganz anders als es sich die meisten Fans wohl gedacht haben. Der größte Teil der Nets-Fans inklusive mir ist davon ausgegangen, dass man eine „Tankingseason“ hinlegen wird – immerhin wären die Preise mit Cooper Flagg, Ace Bailey, Dylan Harper und Co. sehr verlockend. Doch scheinbar haben Jordi und die Jungs einen anderen Plan.
So sehr sich die meisten Fans einen Top-Pick gewünscht haben und je älter die Saison wird, umso mehr muss man sich aber scheinbar von diesem Gedanken verabschieden: Mit 21 Siegen und 37 Niederlagen steht Brooklyn immer noch zu gut da. Die Wizards, Pelicans, Jazz oder Hornets haben stand jetzt deutlich bessere Karten, was die Jagd auf Cooper Flagg betriff.
Alle haben deutlich mehr Niederlagen. Das Einzige, was Brooklyn diese Saison jagt, sind die Philadelphia 76ers (sorry Marcel). Warum man diesen Weg bei diesem Draft-Jahrgang wählt, wissen wohl nur die Leute im Front-Office. Beim letzten Mal als ich den ESPN-Mockdraft gecheckt habe, wären die Picks 9/15/17/26 im Besitz der Nets. Nicht unbedingt das goldene vom Ei – nicht in diesem Draft.
In meinen Augen lässt man die Chance liegen, sich im Draft einen Ausnahmespieler zu sichern. Ich kann mir zudem kaum vorstellen, dass sich ein Team in diesem Draft auf einen Trade einlassen wird bzw. dass Brooklyn nach oben Traden kann.
Ich warte als Nets-Fan schon ewig darauf, mal wieder ein junges spektakuläres Talent im Jersey der Nets zu sehen. Den Plan, den Sean Marks verfolgt, ist mir nicht ganz geläufig. Aber es scheint klar zu sein: Es soll ein „softer“ Rebuild werden. Immerhin hat man Cam Johnson und Nicolas Claxton behalten. Und auch in der Starting-Five spiegelt sich das Bild wieder: Meist startet Brooklyn zurzeit mit D’Angelo Russell, Keon Johnson, Ziaire Williams, Cam Johnson und Nicolas Claxton. Das sieht nicht unbedingt nach Verlieren aus. Klar ist das keine Top-Fünf aber sie ist zu gut, um auf den unteren Plätzen zu landen.

Im Sommer 2026 muss man seinen Pick wieder mit Houston tauschen, also sollte man doch meinen, dass man in der kommenden Draft das bestmögliche herausholen möchte. Auch der FreeAgent-Markt zur kommenden Saison gibt mir keinen Grund, warum man diesen Weg nun so geht. Deswegen nenne ich Sean Marks auch gerne TwoFace: Einerseits schafft er es, für den Draft 2025 vier Picks zu ergattern, dann aber wird das Potenzial dafür nur halbherzig genutzt.
Aber ich will mich nicht beschweren: Es waren seit dem letzten Text wieder tolle Spiele dabei. In den letzten 15 Spielen konnte man den Gegner 8 mal unter 100 Punkten halten, darunter heraussagende Speile gegen Miami 86:102 (nur 9 Punkte der Heat im 4. Viertel zugelassen) und das 97:99 gegen die Rockets (6 Punkte in den letzten 6,7 Sekunden). Was aber auch auffällt: Sobald Dlo den Platz verlässt, hat die Mannschaft keine Struktur mehr und keinen wahren Playmaker. Das konnte ich bei den Spielen gegen Detroit und Philadelphia live vor Ort selber sehen. Reece Beekman kann bzw. konnte diese Rolle niemals erfüllen.


Mal sehen, was Kilian Hayes nun leistet. Ja richtig: Kilian Hayes. Vielleicht wieder einer dieser Vergessenen, die in Brooklyn erneut Fuß fassen können. Apropos „Fuß fassen“: In 37 Spielen für Detroit & Memphis machte Tosan Evbuomwan 7.8 Punkte und 1.3 Assists. In Brooklyn hat er (hoffentlich) eine Zukunft gefunden. Der Flügelspieler legt in bisher 20 Spielen 9.5 Punkte und 4.1 Rebounds auf – bisheriges Highlight: seine 22 Punkte und 12 Rebounds gegen die Hornets. Klar, sein Dreier (29.4%) könnte besser fallen aber für seine erste richtige Saison mit Spielzeit kann es nur besser werden. Eines ist aber klar, ich bin Tosan-Fan.
Brooooooooklyn!
Fotos: © Keke Eich

Eine Antwort zu “KEKEs Nets, Part III”
[…] letzte Saison mit seiner Kolumne „Kekes Nets“ und war sogar selbst in Brookly, wie in Part III zu lesen […]
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