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Kurz-Preview: Lakers

…von Mika (Instagram)

Rückblick
Nachdem die Lakers in den Playoffs erneut gegen die schier unüberwindbaren Nuggets ausschieden und das Team nicht verändert werden konnte, war die Vorfreude im letzten Sommer nicht sonderlich groß. Immerhin kam per Trade Dorian Finney-Smith nach L.A., für den nur D’Angelo Russell abgegeben werden musste.
Es folgte ein mentaler Aussetzer des ehemaligen Nike-Chefs Nico Harrison und wie auch immer es dazu kam: Luka Dončić war plötzlich ein Laker, ohne dass man alle seine Firstrounder dafür investieren musste. Auf einmal sah die Zukunft wieder unverhofft vielversprechend aus. Die Lakers gewannen 50 Spiele und beendeten die Saison auf Platz 3 im starken Westen.

Was folgte, war ein sang- und klangloses Ausscheiden (1:4) gegen die Timberwolves in der ersten Playoff-Runde. Luka war zwar krass – aber das nur offensiv und zudem nicht wirklich fit, LeBron James merklich alt und der Rest des Teams viel zu dünn.

Offseason
Man sollte jetzt denken, das Front-Office hätte diese Schwächen erkannt und in der Offseason alles getan, um einen echten Contender zu bauen. Naja – nicht so ganz, denn Rob Pelinka sieht leider nur dann wie ein guter GM aus, wenn er Deals mit Nico Harrison macht. Ihr dürft selbst entscheiden, ob das an Rob oder Nico liegt.
Das Wichtigste wurde immerhin erreicht: Luka hat zu maximalen Bezügen verlängert. LeBron wollten die Lakers allerdings nicht mehr den geforderten 1+1-Deal anbieten – der hat das erste Mal in seiner Karriere eine Player-Option gezogen, ist Berichten zufolge angepisst und seine Zukunft ungewiss. So viel dazu, aber was haben die Verantwortlichen gegen die in den Playoffs aufgezeigten Schwächen getan? Erstmal hat man mit DFS einen enorm wichtigen Spieler ersatzlos ziehen lassen.

Ersetzt wurde er dann quasi durch Jake LaRavia, der kein schlechter Spieler ist – allerdings defensiv eher Durchschnitt und auch offensiv noch nie mit größerer Rolle. Zudem kam Deandre Ayton mit vielen Fragezeichen im Gepäck. Der positive Aspekt daran: Er muss nur besser sein als Jaxson Hayes. Der negative: Eigentlich muss er das defensive Loch stopfen, das Anthony Davis hinterlassen hat, wozu Ayton selbst nicht in der Lage gewesen wäre, als er noch Bock auf Basketball hatte. Und für das defensive Ende holte Rob Pelinka dann noch Marcus Smart. An der Stelle können alle nur hoffen, dass die letzten zwei Jahre nicht seinem Leistungs-Maximum entsprechen, ansonsten würde er wahrscheinlich einzig und allein in der Udonis-Haslem-Rolle helfen.

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Schlüsselspieler
Luka, Luka und noch mal Luka. Wenn du einen alternden Star und ein ansonsten dünnes Roster hast, hängt nun mal vieles von deinem Superstar ab. Ob der Mann jetzt in der Offseason ab- oder zugenommen hat, ist mir wirklich vollkommen egal. Wichtig ist, dass er bei Saisonstart tatsächlich fit ist – denn dann ist er ein Top 3 Spieler in dieser Liga. Der alternde Star? Wird leider das erste Mal in seiner Karriere den Saisonstart verpassen. Spielerisch sollte es bei LeBron wohl keine Fragezeichen mehr geben: Wir alle wissen, was er (noch) kann und was (mittlerweile) nicht (mehr). Und dann wäre da noch Austin Reaves. Der war von den drei 20+Scorern letztes Jahr sogar der effizienteste. Wenn er so weiter macht und defensiv etwas zulegt, hat er einen Case dafür, die beste dritte Option der Liga zu sein.
Und dennoch bleibt nicht ausgeschlossen, dass er sich oder auch Rui Hachimura in einem Trade wiederfindet. Allerdings macht das Front-Office nicht den Eindruck, Win-Now-Moves einzufädeln zu wollen – sonst hätten sie genau das in der Offseason mindestens schon mal versucht.

Blick nach vorn
Wenn Luka, LeBron und Reaves gut miteinander harmonieren und die Rollenverteilung klar ist, bleibt eine überdurchschnittliche Offense eigentlich nur Formsache. Der Spielstil sollte klar sein: Viel Pick-and-Roll und wenn es gut läuft auch ein paar Second-Side-Actions für einen der Stars, der gerade nicht den Ball bringt. Wenn alle anderen (außer Ayton und Hayes natürlich) genug Dreier nehmen, kann man sogar in Richtung Top 5 schielen.
Am anderen Ende des Spielfeldes sieht das Ganze nicht so rosig aus: Es ist die erste komplette Saison seit sechs Jahren ohne Davis und in der Starting-Five wird er praktisch von Ayton ersetzt. Und eine Point-of-Attack-Defense liefert außer dem zuletzt katastrophal aussehenden Marcus Smart auch niemand. Ist er fit und die Offensive gut genug, könnte Jarred Vanderbilt hier eventuell Abhilfe schaffen. Aber das alleine sagt aus, wie verzweifelt man an dem Ende sein muss.
Im Best-Case sollte man um Heimvorteil im Westen mitspielen – läuft allerdings nicht alles nach Plan, rutscht man in dieser kompetitiven Conference auch schnell in den Kampf ums Play-In ab.

Fazit
Weil die Schwächen aus der Timberwolves-Serie in der Offseason nicht adressiert wurden, sind die Lakers dabei, eins der letzten Jahre (oder eventuell das letzte?) von LeBron James sowie ein Prime-Jahr von Luka zu verschwenden. Bestenfalls kann man zwar ein gutes Regular-Season-Team sein aber in den Playoffs ist dieser Kader nicht Matchup-versatil, defensiv zu instabil und gewinnt wahrscheinlich maximal eine Runde, falls man Glück mit dem Gegner hat.
Aber lasst es euch von mir zum sechsten Mal in Folge sagen: Luka Dončić for MVP – dieses Jahr nun wirklich!

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