…von Marcel (Instagram, Bluesky)
Rückblick
Es war eine sch*** Saison in Philadelphia – mit mir als Gast: Joel Embiid sorgte für derbe Offcourt-Schlagzeilen und machte verletzungsbedingt nur 19 Spiele. Und der teuer verpflichtete Co-Star Paul George? Der machte auch nur 41 Partien – und selbst die waren nicht gut. Als zudem die Saison von RoY-Kandidat Jared McCain nach 23 Spielen beendet war, konnte man einen Haken hinter den Playoff-Hoffnungen machen.
Die Folge: Man ging unter dem Motto „protect the pick“ mit insgesamt 30 eingesetzten Spielern schließlich in den Tanking-Modus, um mit der Bilanz von 24-58 (Platz 13) zumindest den Top 6 geschützten Pick zu sichern.
Offseason
Glück im Unglück in der Stadt der brüderlichen Liebe, denn die Lottery bescherte den 76ers tatsächlich den 3. Pick. Mit dem zogen sie VJ Edgecombe – einen athletischen Guard und Premium-Typen. Ebenfalls per Draft kam Forward Johni Broome. Zudem verpflichteten sie Trendon Watford (FA) als Ersatz für Guerschon Yabusele, der von den Knicks ein besseres Angebot erhielt. Offen ist noch, ob und mit welchem Arbeitspapier Restricted Free-Agent Quentin Grimes bleibt – die Vorstellungen beider Seiten sollen weit auseinander liegen.
Darüber hinaus passierte personell nicht viel, sodass Nick Nurse das nahezu gleiche Team aus der Vorsaison zum Training-Camp begrüßen kann.
Schlüsselspieler
In Philadelphia steht und fällt fast alles mit Joel Embiid – und das schon seit Jahren. Ist er gesund, hebt er das Team offensiv wie defensiv auf ein anderes Level. Da ist es fast egal, wie washed Paul George mittlerweile ist. Dennoch wäre eine solide und vor allem konstante Saison des passionierten Podcasters wichtig.
Unabhängig von den beiden Alt-Stars wird Tyrese Maxey zeigen (müssen), dass die 76ers allmählich zu seinem Team werden. Fakt ist: Er präsentiert sich extrem motiviert und brennt darauf, die vergangene Saison vergessen zu machen.
Spannend wird dabei zu sehen sein, wie die junge Rotation neben Maxey agiert: Von Top-Rookie Edgecombe und Rückkehrer McCain bis Breakout-Kandidat Justin Edwards und Überathlet sowie Vize-Europameister Adem Bona – ausreichend Minuten dürften sie aus Gründen bekommen.
Entbehrlich scheinen dabei Spieler wie Scharfschütze Eric Gordon, Glue-Guy Kelly Oubre Jr., Embiid-Backup Andre Drummond oder auch „Spielertrainer“ Kyle Lowry zu sein – vor allem, wenn es für eine Grimes-Verlängerung zusätzlichen Spielraum in den Büchern braucht.

Blick nach vorn
Das Team konnte vergangene Saison nur äußerst selten mit allen drei Schlüsselspielern zeigen, was möglich ist (Stichwort: Christmas-Game in Boston). Sind Embiid und George also nachhaltig gesund und werden dosiert eingesetzt, geht in diesem dünnen Osten wesentlich mehr als nur die erste Playoff-Runde – ziemlich sicher sogar.
Realistischer Weise sollte Nurse aber ein Playbook zusammenstellen, bei dem die junge Rotation um Maxey im Fokus steht. Embiid und George? Vielmehr ein elitäres „nice to have“. Zu groß sind einfach die Fragezeichen – vor allem bei Embiid. Wird es wieder eine Saison mit unzähligen Ausfällen und halbgaren Auftritten der beiden, werden die Fans in der Xfinitiy Mobile Arena (ehem. Wells Fargo Center) wohl nur kurz Playoff-Basketball sehen.
Fazit
Der Erfolg hängt wie bei vielen Teams von der Gesundheit und Fitness seiner Stars ab. In Philadelphia zieht sich diese Abhängigkeit nun schon seit Jahren hin und betrifft dabei nur einen einzigen Spieler. Und so dreht sich mal wieder alles um Joel Embiid. Ein Fakt, der frustriert. Zumal das Team bereits ohne ihn zeigen konnte, wie variabel und leidenschaftlich es spielen kann. Wäre der MVP von 2023 nicht so unfassbar gut – man würde den Weg ohne ihn gehen.
So hofft man trotz talentierter, junger Spieler im Kader weiterhin auf seine Gesundheit und wird wohl wieder enttäuscht. Wobei: Diesmal ist es anders, da er noch nie so früh beim Team und im Training war, wie in diesem Spätsommer. Berechtigte Hoffnung also? Abwarten.
Wahrscheinlicher ist, dass er wieder zahlreiche Spiele verpassen wird. Also „more of the same“ – und das in der Jubiläums-Saison zum damaligen Finals-Run 2001. Leider!

Eine Antwort zu “Kurz-Preview: 76ers”
[…] Pistons, die nach neun Siegen in Folge mit 11-2 von der Tabellenspitze grüßen.Die in der Kurz-Preview erwähnten Fragen rund um Joel Embiid und der Spielweise beantworteten sich aber, wie erhofft: Der […]
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