, ,

Die Offseason der…Spurs

von Ben (Twitter/X: @ben_js30)

Blick zurück

„I think we are on the right way“, „It was one of the most satisfying years I’ve spent here“ und „I miss the season already“ sind Sätze, die man nicht unbedingt nach einer Bilanz von 22-60 und Platz 14 in der Western-Conference erwarten würde. Warum diese Aussagen trotzdem zurecht aus dem Spurs-Lager kommen, werde ich mal genauer erläutern.
Am Dienstag, den 16. Mai, um etwa 20:30 ET schien die Spurs-Zukunft gesichert. Der No.1 Pick im 2023er Draft geht nach Texas – und damit ist auch klar: Victor Wembanyama, der seit einem gewissen LeBron James wohl gehypteste Spieler der Welt, wird ein Spur. Mit einer bärenstarken Rookie-Saison, in der er unter anderem 3.6 Blocks auflegte und zweiter bei der Wahl zum DPOY wurde, bestätigte er dann auch eindrucksvoll seinen Status als Franchise-Player. Doch auch aus anderen Gründen dürfen Spurs-Fans auf eine rosige Zukunft der Organisation hoffen.

Devin Vassell hat mit 19.5 Punkten bei guten Quoten einen großen Schritt nach vorne gemacht und sich neben Wemby als Scorer etabliert. Die für ihr Ball-Movement bekannten Texaner stellten mit insgesamt 2.449 Assists zudem einen neuen Franchise-Rekord auf und die Bilanz von 11-16 nach dem All-Star-Break kann sich ebenfalls sehen lassen – waren es vor dem All-Star-Game noch 11-44 Siege. All das sind Anzeichen dafür, dass die Fans bald wieder Winning-Basketball im Frost Bank Center bestaunen können. Denn die Offseason war meiner Meinung nach ein voller Erfolg…

Herausforderungen

In San Antonio lag der Fokus in eben jener Offseason primär auf dem Draft. Mit genügend Cap-Space bestand außerdem die Möglichkeit, sich den einen oder anderen Veteranen ins Team zu holen, um die Entwicklung der jungen Spieler zu fördern und somit auch die Anzahl der Siege zumindest in Richtung 30-35 zu verbessern. Sonst ist eigentlich alles gegeben bei den Spurs: Den vielleicht besten Coach der NBA, einen absoluten Franchise-Player, ein kompetentes Front-Office und einen klaren Plan, wie es mit der Franchise weitergehen soll: kontinuierlich bergauf.

Zugänge

Hier wird’s spannend, denn der Draft war vielversprechend. Mit Stephon Castle an Position 4, Juan Nunez an 36 (der die nächste Saison jedoch in Barcelona verbringen wird) und Harrison Ingram an 48 hat man sich ordentlich verstärkt.

Castle, ein mit 2.01m recht großer Combo-Guard, überzeugte bei UConn durch seine starke Defense und seine bereits sehr reife Spielweise. Seine Stats von 11.1 Punkten, 4.7 Rebounds und 2.9 Assists sind solide – vor allem, da er viele Dinge aufs Parkett bringt, die nicht im Boxscore auftauchen. Allerdings muss er an seinem Dreier arbeiten, der mit 27% bisher nicht wirklich fällt. Ingram wird sich wohl erstmal in der G-League entwickeln – das Potenzial zum NBA-Spieler hat er jedoch allemal.
Des Weiteren holte man mit Chris Paul und Harrison Barnes zwei perfekt ins System passende Veteranen. Das Pick-and-Roll mit CP3 und Wemby könnte/wird überragend funktionieren, Barnes wird als 3&D-Player seine Momente haben und außerdem das Team in der Kabine zusammenhalten. Ansonsten holte man mit Brandon Boston und Malachi Flynn zwei Backup-Guards und verlängerte die Verträge von Charles Bassey, David Duke Jr. und Sandro Mamukelashvili.

Abgänge

Das geht hier schnell, denn mit Dominic Barlow, Devonte Graham, Raiquan Gray und Cedi Osman haben Spieler das Team verlassen, die in der Organisation keiner groß vermissen wird. Barlow schloss sich den Hawks an, Graham unterschrieb schließlich in Portland, Gray ist nach wie vor Free Agent und Cedi Osman sucht auch noch nach einem neuen Arbeitsplatz.

Bewertung und Blick nach vorn

Die Devise für die Spurs heißt Kontinuität. Jetzt gilt es, die nächsten Schritte im Rebuild zu machen. Schafft es die Mannschaft, die vorhandenen Qualitäten aufs Feld zu bringen? Schafft Wemby den nächsten Schritt offensiv und bleibt er gesund? Wie fügen sich die Neuzugänge ins System ein? Wenn ich jemandem zutraue, diese Fragen nächste Saison zu beantworten, dann ist es Gregg Popovich und wenn alles normal verläuft, traue ich den Spurs nächstes Jahr eventuell die Play-Ins zu, was im Westen schon ein enormer Erfolg wäre.

Hinterlasse einen Kommentar