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Die Offseason der…Nets

von Keke (Twitter/X: @Handschuhkaiser)

Herausforderungen

Alles neu – mal wieder. Die Ära Sean Marks ist geprägt von Inkonstanz. Mal will man eine Kultur entwickeln, mal will man die Big-Three, mal will man um einen Rollenspieler herum aufbauen. In dieser Offseason war es lange ruhig. Man holte mit Jordi Fernandez (ehemaliger Assistenz-Coach der Sacramento Kings und Headcoach der kanadischen Nationalmannschaft) frühzeitig einen neuen Headcoach (41), der für die Entwicklung junger Spieler steht. Damit war die Richtung für viele Fans erkennbar – er roch nach Rebuild.
Doch dann passierte nichts. Bis zum 26.06.2024: BOOM, Wojbomb. Denn die Brooklyn Nets und die New York Knicks machten den ersten Deal seit fast 20 Jahren. Mikal Bridges wird ein Knickerbocker. Der Deal zahlt sich für Brooklyn mehr als aus. Insgesamt 6 Firstround-Picks gehen nach Brooklyn. Noch viel wichtiger. Ein weiterer Deal mit Houston bringt den Nets die eigene Zukunft zurück: Es werden mehrere Draftpicks verschickt und nun hat man seine eigenen Picks 2025 & 2026 wieder in der Hand. In der Summe hat man 2025 dann 4, vielleicht 5 Firstround-Picks.
Weitere können folgen. Mit Schröder, Cam Johnson, Dorian Finney-Smith oder Boja Bogdanovic kann man vielleicht noch das ein oder andere in Bewegung bringen.

Zugänge

Allen voran ist Jordi Fernandez zu nennen. Der Coach bringt neuen Schwung und Euphorie nach Brooklyn. Man weiß, was man mit ihm braucht: Geduld und Zeit, denn er ist der Coach für den Neuaufbau. Nennenswerte Zugänge gab es kaum.

Nicolas Claxton wurde für weitere 4 Jahre und $97 Millionen gehalten. Bojan Bogdanovic ist via Trade mit den Knicks zurück (2014-2017) in Brooklyn, wird aber wohl kaum eine Rolle spielen. Außerdem kam mit Ziaire Williams ein weiterer junger Flügelspieler aus Memphis. Er machte in 51 Spielen durchschnittlich 8.2 Punkte und holte 3.5 Rebounds bei 20.4 Minuten. Mal sehen, wie gut ihm der Tapetenwechsel tut. Spielzeit wird er wahrscheinlich mehr bekommen als in Memphis. Trendon Watford wurde nach einer guten Saison auch ein weiteres Jahr gehalten – der flexible Flügelspieler hat letzte Saison schon gezeigt, dass nicht nur ein reiner Forward ist, sondern auch der zweite Ballhandler im Team sein kann.

Abgänge

Der große Name ist klar: Mikal Bridges. Er ist jetzt ein Teil der Villanova-Knicks – das haben sich die Brooklyn Nets aber auch gut bezahlen lassen. Keita Bates-Diop hat das Team ebenfalls verlassen, was allerding keine Auswirkungen hat, da er nie ein Teil der Rotation war.

Bewertung und Blick nach vorn

Die kommende Saison könnte endlich mal eine Saison ohne Störfeuer geben – eine Saison, die von einem Namen geprägt ist: Cooper Flagg. Niemand spricht über die kommende Saison, was gut für Brooklyn ist. Dass es eine Losing-Season wird, ist jedem klar. Niemand wird nach Brooklyn schauen und so können Leute wie Cam Thomas, Noah Clowney, Trendon Watford, Summer-League-MVP Jalen Wilson (meine große Hoffnung), Keon Johnson oder Dariq Whitehead ohne Druck den nächsten Schritt machen. Talent(e) gibt es in Brooklyn genug und endlich dürfen sie sich in Ruhe und mit Spielzeit entwickeln – und verlieren.
Alles was Brooklyn und die Fans wollen, ist ein hoher Draftpick für den nächsten Sommer. Cooper Flagg, Dylan Harper, Ace Baily, V.J. Edgecombe – Namen, die gerne in Brooklyn gesehen werden. Die Richtung ist nun klar: Rebuild.

Dafür sprechen auch genug auslaufende Verträge: Schröder ($13 Millionen), Bogdanovic ($19 Millionen), DFS ($15 Millionen) und ja, genau die $40 Millionen von Ben Simmons – richtig, den gibt es auch noch. Ich möchte nicht viel zu Ben sagen. Man weiß einfach nicht, was man bekommt: Ob er spielt, wie er spielt, ob sein Rücken schmerzt oder sein Kopf nicht in Ordnung ist. Das wichtigste: Er hat nur noch ein Jahr Vertrag. Trotzdem wünsche ich mir persönlich einen fitten Ben Simmons.
Jordi Fernandez weiß, worauf er sich eingelassen hat: Er soll die Entwicklung des jungen Kerns vorantreiben. Der Tabellenplatz ist dieses Jahr völlig egal. Jalen Wilson soll in seinem zweiten Jahr weiter in die Rolle des Leaders wachsen. Nicht zu vergessen Cam Thomas – wir werden bestimmt einige 30-Punkte-Spiele von ihm in der kommenden Saison sehen. Wichtiger wird aber, dass er sein Playmaking verbessert. Mit Nicolas Claxton an der Seite bildet Noah Clowney perspektivisch den neuen Frontcourt (nach der Trading-Deadline). Alles in allem gibt es diese Saison nichts zu gewinnen oder zu verlieren. Für Fans zählt nur eins: #1 Draftpick 2025.

Persönlich wünsche ich mir Geduld! Ich habe vieles in Brooklyn mitgemacht: Den Wahnsinns-Trade mit Boston, eine tanzende Bank mit DLo, Pinson, Dudley und LeVert. Kevin Durants zu großer Fuß gegen die Bucks, Drama, Theater und Euphorie.
Aber meine schönste Zeit war der Aufbau der Kultur: Harris, Dinwiddie, DLo und Co. – keiner wollte sie aber in Brooklyn fanden sie ein Zuhause und das etablierten sie, repräsentierten es und führten uns nach Jahren wieder in die Playoffs. Ich mag diesen Prozess und hoffe, dass es dieses Mal wieder klappt.

Broooooooooooooklyn Brooooooooooooolyn!

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