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Die Offseason der…Kings

von Dan (Twitter/X: @DanDeJong1)

Herausforderungen

Luke Walton. Dass ich diesen Namen nochmal im Kings-Kontext schreiben werde, hätte ich auch nicht gedacht. Aber der Name zeigt: Es geht immer schlimmer. Denn der Kings-Coach-Chefsessel war schon immer ein Schleudersitz. Mit der Vertragsverlängerung von Mike Brown hat man nun aber ein Zeichen gesetzt. Change the Culture: Weg von „Welcome to hell“ der 80er Jahre hin zu einer Beständigkeit. Drei Jahre und $30 Millionen gaben die Kings Brown nun – nicht wenig aber er hat jeden Dollar verdient.

Trotzdem: „Life is a Rollercoaster“, dies wusste schon Ronan Keating, jedoch ist dies auch die Prognose der kommenden Kings-Season. Der Beam geht in eine neue Saison und die Anzeichen für Spannung waren selten größer. Jedoch lassen sich gewisse Probleme nicht verheimlichen: Die Wahrheit liegt wohl irgendwo zwischen „too much more of the same“ und „never change a runnig system.“
Aber schauen wir uns zunächst an, wieso alle Kings-Fans und Sympathisanten freudiger Erwartung sein können. 

Zugänge

In der Draft konnte GM Monte McNair einen richtigen Steal landen. Devin Carter konnte an Position 13 nach Sacramento geholt werden. Der Guard von Providence überzeugt nicht nur durch eine extrem gute Defense, er hat die richtige Attitüde. Er bringt den Dawg aufs Feld und ist eigentlich das, was man sich von Davion Mitchell erhofft hat. Bei diversen Experten war Carter als klarer Pick in den Top 10 – umso erfreulicher, dass er nun in Sacramento ist. Loslegen kann er jedoch noch nicht sofort, denn eine Schulter-OP warf ihn nun zunächst zurück. 

Der bekannteste Neuzugang ist DeMar DeRozan. Via Sign-and-Trade mit den Bulls und Spurs kam der Veteran in die kalifornische Hauptstadt – für drei Jahre und knapp $74 Millionen, wobei das letzte Jahr nur teilweise garantiert ist.
Macht der 35-jährige Allstar die Kings nun besser? Ich sage ja. Ist diese Verbesserung im sportlichen Sinne jedoch relevant? Da sage ich nein.

Betrachtet man die lokale Fanbase der Kings, lokale Medien und auch alle rund um das Team, sind alle durchweg positiv überzeugt. Nach Sacramento verirren sich sonst kaum Spieler eines solchen Kalibers. Diese Vorfreude kann ich absolut nachvollziehen. Wie DeMar DeRozan in das System passt, ist natürlich die Hauptfrage und auch der größte berechtigte Kritikpunkt: DeMar DeRozan schließt keine Baustellen, die geschlossen werden sollten, denn er ist kein 3nD-Wing, der durch den Abgang von Harrison Barnes benötigt wird.

Hier muss Mike Brown kreativ werden.

Und: Malik Monk is back und das war so wichtig. Über zwei Jahre der Bankspieler mit den meisten Punkten pro Spiel – er ist DER Energizer von der Bank. Der neue Vertrag geht über vier Jahre und $78 Millionen. In Anbetracht von zahlreichen anderen Interessenten mit mehr Capspace ein guter Deal.
Ansonsten stoßen noch Jalen McDaniels (via Trade), Jordan McLaughlin und Center Orlando Robinson zum Team. Ein Wiedersehen gibt es zudem mit Alex Len, der ebenso wie Monk entschied zu bleiben.

Abgänge

Der größte menschliche Verlust ist der von Harrison Barnes. Der unkaputtbare Harrison war gefühlt nie verletzt und ein echter Dauerbrenner. 12.2 Punkte im Schnitt erzielte Harrison letzte Saison, was seine schlechteste Ausbeute im Kings-Trikot war. Sein Dreier war verlässlich, jedoch schaffte es Harrison immer schwerer, in die Spots zu kommen und diese dann auch nehmen zu können.
Menschlich wird er jedoch eine Lücke reißen. So war er ein Veteran, ein Champion, der die Kabine oft zusammen hielt und mit seiner bescheidenen Art auffiel.

Sasha Vezenkov? Schade Sasha, es hat nicht sein sollen. Der Wing konnte an seine Leistung aus Europa nicht anknüpfen. Natürlich spielen Verletzungen bei der Saisonbetrachtung von Vezenkov eine Rolle, jedoch muss man auch berücksichtigen: Mike Brown wollte am Ende kein Risiko eingehen. Denn es ging auch um seinen eigenen Vertrag und darum fiel Sasha aus der Rotation, da man das Ziel Playoffs irgendwie noch erreichen wollte.
Mit Davion Mitchell – ebenso wie Sasha Vezenkov via Trade nach Toronto – verlässt der 9. Draftpick der Kings aus dem Jahr 2021 das Team. Der Guard konnte am Ende nur selten mit einem verlässlichen Wurf überzeugen. Sein Schwerpunkt war klar die Defense aber auch hier war seine geringe Körpergröße (1,88 cm) leider das große Manko.

Und Chris Duarte? Das Projekt Duarte klang theoretisch gut – kannten er und Sabonis sich noch aus Indiana-Zeiten. Aber leider blieb auch er hinter seinen Erwartungen zurück und kann nun sein Können in Chicago zeigen.

Bewertung und Blick nach vorn

Fiel Kevin Huerter einen großen Teil der letzten Saison aus, wird er sich in der kommenden Saison einer neuen Rolle gegenübersehen. Er wird zukünftig von der Bank kommen und dies wird ihm vielleicht eine Hilfe sein. Denn die Saison 23/24 war seine schwächste von der Linie in seiner ganzen Karriere.
Alex Len bleibt als Ersatzcenter ein weiteres Jahr in Sacramento. Solide und er kennt seine Rolle. Zudem konnte man Jalen McDaniels von den Toronto Raptors in einem Trade für Davion Mitchell und Sasha Vezenkov ergattern. Hier ging es meiner Meinung nach jedoch schlicht um Sallery Dumping, da McDaniels wenig Spielzeit sehen wird. Hingegen wird Jordan McLaughlin hier deutlich mehr Spielzeit sehen. Als Point-Guard hinter Fox geplant wird der als Free-Agent gekommene McLaughlin in einer Rotation mit Keon Ellis und auch ggf. Monk stehen.
Die Zugänge Orlando Robinson sowie die zwei TwoWay-Player Isaac Jones und Isaiah Crawford runden Offseason ab.

Schafft es Brown, ein System und eine Rotation zu erstellen, das Fox, Sabonis und DeRozan spielbar macht, sollten die Playoffs das klare Ziel sein. Da spielt es dann keine Rolle, ob Runde 1 oder Runde 2.
Nun kommen wir zur Achterbahn. Sollte es nicht geschafft werden, kann man eine richtige Bauchlandung erleben und das Playin wird klar verpasst.

Auf dem Flügel ist man zwar elitär, schier göttlich auf G.O.A.T.-Niveau mit Keegan Murray besetzt aber danach wird es dünn. Die Priorität war eigentlich, dieses Problem zu lösen – man entschied sich anders. Bis zur Deadline sind jedoch noch realistische Moves denkbar. Dorian Finney-Smith aus Brooklyn würde eine Baustelle schließen. Monte, nehmen sie den Hörer in die Hand und „light the beam“.

P.S.: Den Pick im Rahmen des DeRozan-Trade an die Spurs hab ich bewusst unter den Tisch fallen lassen, weil man nicht wissen kann, was dieser wert sein wird. Sprechen wir 2031 drüber. 

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